update 16.09.2008
TT 8, %oj (Cha), Vorsteher am Großen Platz
Cha lebte in der Zeit des Amenhotep
II bis Amenhotep
III, wobei letzterer als sichere Bezugsperson gilt.
Verheiratet war Cha mit einer Meryt.
Seine Grabanlage (TT 8 in Deir el-Medina) weist
eine Besonderheit auf: die Kultstätte ist räumlich ca. 20 m vom Grabschacht
getrennt, den man am Fuße des gegenüberliegenden Hanges fand. Schiaparelli
öffnete den Schacht 1906, publizierte ihn aber erst 1927 mit Hilfe der Veröffentlichungen
von Bruyere.
Innerhalb eines ca. 7 x 14 m großen ummauerten Hofes befanden sich die Reste
einer Kapelle mit geböschten Wänden. Bruyere vermutete, dass die
Kapelle der Stumpf einer Grabpyramide sei und Vandier d'Abbadie ließ sie
teilweise aufmauern.
Das sehr gut erhaltene Pyramidion (Louvre Paris 13988) fand man nicht weit
entfernt auf dem Stumpf einer anderen Pyramide.
Eine ca. 1 m tiefe Grube innerhalb des Hofes wird als Osirisbeet gedeutet.
Nach Kampp hätte die Grabpyramide bei ihrem Neigungswinkel eine Höhe
von 9,30 m erreicht. Sie geht davon aus, dass ursprünglich nur ein
Pyramidenstumpf mit Hohlkehlenabschluß bestanden hat, zumal das Pyramidion völlig
unbeschädigt ist und in den Vignetten des Totenbuchs des Cha keine
Pyramide dargestellt ist.
Dekoration
Quellen:
Porter & Moss, The Theban Necropolis
Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum
Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996