update 23.04.2008
Theben (Karte Nord, 3/I-J)
TT 29, KV 48, Jmn-m-jp#.t, P#-jrj (Amenemopet, gen. Pairi), Wesir
Amenemopet, genannt Pairi war Wesir unter Amenhotep II.
Weiter trug er auch den Titel "Bürgermeister der Stadt (Theben)".
Sein Vater war der Aufseher der Kornspeicher der Gottesgemahlin namens Ahmose
Humay (TT224), seine Mutter hieß Nub und ist als "königliche
Konkubine" genannt. Sein Bruder war der Sennefer aus TT96.
Verheiratet war Amenemopet-Pairi mit einer Weret-Maatef.
Während seiner Tätigkeit als Wesir begann er mit
dem Bau seiner Grabstätte in Sheik Abd el-Korna (TT29). Geplant war der übliche
T-förmige Grundriss, wobei in der Querhalle Säulen vorgesehen waren. Dieses
Grab wurde jedoch nicht vollendet, denn der Herrscher erwies seinem Wesir das
seltene Privileg, sein Grab im Tal der Könige anzulegen, wo Amenemopet-Pairi
dann auch bestattet wurde (KV48).
TT29 ist verschlossen, auf dem Hof hatte man moderne Wohngebäude errichtet, die wohl jetzt entfernt sind.
Dekoration:
Querhalle
1. Linker Durchgang: der Grabherr und seine Frau opfern Gott Rê
Weihrauch und Salben.
2. Der Grabherr am Opfertisch
3. Text über die Pflichten eines Wesires.
4. Der Grabherr mit Schreibern, Harfners, Lautenspielern. Gerichtsgebäude,
Anhörung von Petitionen durch den Grabherrn. Fünf Reihen von Männern.
5. + 6. Texte
Längshalle:
7. Rahmen: Texte
8. Zwei Register: Gäste und Harfner. Opfer an den Grabherrn und seiner
Verwandtschaft: genannt sind seine Eltern, sein Bruder Sennefer mit Frau
und sein Sohn Paser.
9. Zwei Register: Begräbnisprozession, Priester mit Krügen. Männer
bringen Bullen, Gänse, Gefangene, Kästen und Schlachtfleisch.
10. Der Vater des Grabherrn
11. Zwei Register, der linke Teil ist zerstört. Reinigungsszene vor
Osiris. Nische. Mann mit Blumenstrauß und Opfergaben.
Funde:
Farbpalette des Grabherrn, heute in N.Y., MMA 48.72
KV48
Amenemopet's Grab in Tal
der Könige ist weit bescheidener als sein Grab in Sheik Abd el-Korna. Edward
E. Ayrton entdeckte es im Januar 1906. Ein etwa zwei Meter breiter
quadratischer Schacht mit 6 m Tiefe führt direkt vor die Grabkammer, die ca. 3
m breit und 5 m lang ist.
Die Wände waren nicht dekoriert, nicht einmal mit Stuck geglättet.
Auf dem Boden fand man Reste der Bestattung verstreut, das Grab war wohl in
alter Zeit ausgeraubt und dann wieder verschlossen worden.
Die "modernen" Archäologen arbeiteten leider nicht besser: Man
wickelte die Mumie eines "großen, gutgebauten Mannes" aus und warf
sie fort. Es wurden Fragmente des Sarges, Teile eines Holzstuhls, Vorratskrüge
aus Ton mit vier Zauberziegeln sowie Holzuschebtis mit Namen und Titeln des
Grabinhabers gefunden.
Quellen:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One,
Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der
XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 214f.
Reeves/Wilkinson, Das Tal der Könige, Augsburg 2000