update 17.08.2007
c#-Ro c(j)-n-Wsrt, Nswt-Bjt %oj-Xpr-Ro, Or cSmw-t#wj
Geburts- oder Eigenname: Sen-Wosret,
Se-en-useret, Senusret (II) (c-n-Wsrt)
|
Sen-Wosret, Cha-cheper-Rê, Hor Sechemu-taui (12-04-01)
Vater:
Amenemhet II
Ehefrau: Chenmet-nefer-hedjet I, Nofret II, Weret Söhne: Sesostris-Senebwer, Sesostris III Töchter: Ita-kajit II, Nofret, Hatschepsut, Sat-Hathor-Junet ? |
Auf Grund der langen Regierungszeit seiner Vorgänger war Sesostris II schon sehr alt, als er Mitregent seines Vaters wurde. Kriegerische Auseinandersetzungen in seiner Zeit sind nicht überliefert, dagegen einige Expeditionen in verschiedene Steinbrüche.
Den Transportweg entlang des 1. Kataraktes lies er durch eine Schutzmauer sichern. Weitere größere Bauten sind unbekannt. Er gilt als der Pharao, der die Sümpfe im Fayum trockenlegte und aus dem Fayum eine landwirtschaftlich nutzbare Region machte. Was lag näher, als seinen Pyramidenbezirk
Htp-Z(j)n-Wsrt an den Eingang zum Fayum zu legen.Der Kern der Pyramide besteht aus einem
vierstufigen Stumpf aus Kalkstein, dar mit einem Kalksteinrahmen versehen wurde,
gebildet aus quer und radial liegenden Mauern. Die so gebildeten Hohlräume
dieses Kalssteinskeletts wurden mit Lehmziegeln verfüllt. Lehmziegel formten
dann auch die Spitze des Bauwerks.
Ein umlaufender, in den Fels geschlagener Fundamentgraben bildete die Basis für
die feine Kalksteinverkleidung des Grabmals. Zusätzlich hat man einen mit Kies
gefüllten Drainage-Kanal eingebaut.
Leider wurde wie bei allen ägyptischen Pyramiden im Laufe der Jahrhunderte die
Kalksteinverkleidung abgetragen und zu Dünger gebrannt. Ohne diesen
Schutzmantel sind die Schlammziegel sehr witterungsanfällig und so bietet das
Bauwerk heute einen zerfallenen Anblick.
Bei einem Basismaß von 106 m und einem Winkel von 42° 35' war sie einstmals wohl knapp 49 m hoch.
Mehrere Monate hat Flinders Petrie erfolglos damit verbracht, den
Eingang zur Pyramide zu finden, der sich ja üblicherweise im Norden befinden
sollte. Für sein Grab hatte Senusret II. jedoch eine andere Idee: der
Eingang befand sich versteckt als 16 m tiefer Schacht außerhalb der Pyramide an
der Südost-Ecke. Für den Transport des Sarkophages und der Grabbeigaben war
dieser senkrechte Zugang viel zu eng, sodass man einen weitern Bauschacht
anlegen musste, dessen Zugang später von dem Grab einer unbekannten Prinzessin
maskiert wurde.
Beide Schächte sind durch einen horizontalen Gang miteinander verbunden, der zu
einer Halle mit Gewölbedecke führt. Am Ostende dieser Halle führt ein
senkrechter Schacht in die Tiefe und endet im Grundwasser.
Von der Halle aus führt ein ansteigender Korridor über eine weitere Kammer in
den Südost-Bereich des Pyramideninneren zu einer Vorkammer, die rechtwinklig
abzweigend zur eigentlichen Grabkammer führt. Die Grabkammer ist komplett mit
Granit ausgekleidet und hat ein Giebeldach. An ihrem Westende steht der
Sarkophag des Königs aus Rosengranit, eine kleine Passage führt in einen
Nebenraum. Hier fand Petrie im Schutt Teile der Grabausstattung, vor
allem einen königlichen Uräus aus Gold, der das Stirnband des Herrschers schmückte
und von den antiken Grabräubern wohl verloren wurde.
Eine weitere Besonderheit ist ein umlaufender Gang, der zwischen Vorkammer und
Grabkammer abzweigt, rund um die Grabkammer führt und am Kopfende des
Sarkophags in diese mündet. Die Bedeutung dieses Ganges ist unter den Ägyptologen
noch strittig.
Eine gründliche Bestandsaufnahme des Bereichs um die Pyramide ist noch nicht
erfolgt. So hat man aus den diversen Grabungen nur wenige Ergebnisse sammeln können.
Die Umfassungsmauer war mit Nischen verziert wie bei der Djoser-Pyramide
aus der 3. Dynastie. Der Grundriss des Totentempels ist noch immer unerforscht,
ebenso die Lage der Einmündung des offenen Aufwegs in den Pyramidenbezirk. Der
wohl bekannteste Fund aus dem Komplex ist der Schmuck der Prinzessin Sit-Hathor-Iunet,
einer Tochter des Königs. Die zugegipste Höhlung mit ihren 5 Schmuckkästen
haben die antiken Grabräuber übersehen, bis Brunton und Petrie
im Jahr 1913 das Grab untersuchten.
Neben diesen Schachtgräbern zweier Prinzessinnen lokalisierte man an der
Nordseite acht Mastaba-Gräber, die jeweils mit Schlammziegeln um einen
Kalksteinkern herum errichtet waren. In der Nordost-Ecke befindet sich eine
kleine Nebenpyramide mit einem Basismaß von 27,6 m und einer ehemaligen Höhe
von etwa 18 Metern. Petrie hat hier intensiv nach einer Grabkammer
gesucht, jedoch erfolglos. So ist bis heute unklar, ob es sich um eine Königinnen-
oder Kultpyramide gehandelt hat.
Der Aufweg wurde bis heute nicht erforscht. Man kennt die Lage des Taltempels,
aber nicht dessen Grundriss. Von erheblicher Bedeutung war jedoch die Auffindung
der Pyramidenstadt "Hetep Senusret" (Sesostris ist zufrieden). Besser
bekannt unter dem Namen "Kahun" wurde hier ein hervorragendes Zeugnis
über die altägyptische Stadtentwicklung sowie zahlreiche Papyri aufgefunden.
Pyr. Sen-Wosret, Riss (12-04-02) |
Pyramide des Sen-Wosret (12-04-03) |
Pyramide des Sen-Wosret II, el-Lahun (12-04-04)
Der Pyramidenbezirk in el-Lahun war wiederholt von Grabräubern aufgesucht worden, schon unter Ramses II wurde die die Kalksteinverkleidung der Pyramide abgetragen. Dadurch war der Verfall vorprogrammiert.
An der SW-Ecke des Pyramidenbezirks wurden 3 Barken aus Zedernholz entdeckt.
Die Sitzstatue des Königs aus Diorit , ebenfalls heute in Kairo, stammt aus Medamut.
Uräus des Sen-Wosret (12-04-05) |
Statue des Sen-Wosret II (12-04-06) |
Pyramidenstadt Kahun, Riss (12-04-07)
Die wertvollsten Funde sind jedoch die zahlreichen Papyri aus der Siedlung und dem Tempelarchiv. Verteilt auf die großen ägyptischen Museen geben sie Aufschluss über Wirtschaft und Administration, aber auch über Medizin, Religion, Astronomie und Literatur zur Zeit der 12. Dynastie.
Statue der Nofret (12-04-08) |
Statue der Nofret (12-04-09) |
Von der Königin Nofret wurden in Tanis Sitzstatuen aufgefunden.
Schmuckkasten der Sit-Hathor-iunet (12-04-10) |
Pektoral der Sit-Hathor-iunet (12-04-11) |
Das Grab der Prinzessin Sit-Hathor-Iunet in el-Lahun war so sehr zerstört, dass die Grabräuber die wunderbaren Schmuckstücke übersehen haben, die sich in Kästchen im Grab der Sit-Hathor-Iunet befanden.
Diadem der Sit-Hathor-iunet (12-04-12) |
Spiegel der Sit-Hathor-iunet (12-04-13) |
Quellen:
von Beckerath, J., Münchner Ägyptologische Studien (MÄS 46 und 49) Mainz 1997/99
Schneider, T., Lexikon der Pharaonen, Düsseldorf 2002
Stadelmann, R., Die Ägyptischen Pyramiden, Mainz 1997
Lehner, M., Das erste Weltwunder, Düsseldorf 1997
Verner, M., Die Pyramiden, Hamburg 1999