update 10.01.2007

um 3.032 - um 3.000 v. Chr.

Or oH#, mnj

Geburts- oder Eigenname: Meni (PTurin 2.11, Abydos 1) (mnj)
Thronname: -
Horus-Name: Aha
(oH#)
Nebti-Name: -
Goldname: -
sonstige Namen: Menes (Manetho Africanus + Eusebius)

Narmer (00-00-01)

Hor Aha (01-01-01)

Meni (01-01-02)

Vater: Narmer ?
Mutter: ?
Geschwister: ?


Ehefrau: Neith-hotep, Berner-ib, Chenet-Hapi
Söhne: Rechit, Het, Sa-Aset, Ima-ib, Djer
Töchter: ?

Nach Manetho, Priester in der Ptolemäerzeit, war ein König Menes der Einiger des Reiches (Ober- und Unterägypten) nach dem Sieg über den Deltakönig bei Buto (Tell el Farain, Nildelta); er gilt als ein Sohn des Narmer, dessen Schminkpalette in Hierakonpolis gefunden wurde.

Diese Schminkpalette des Narmer ist aus grünem Schiefer, 63 x 40 cm groß. Sie zeigt auf der Vorderseite zwischen zwei Hathorköpfen den Horusnamen des Königs innerhalb einer "Palastfassade".

Die Palette berichtet von den Feldzügen des oberägyptischen Königs gegen Unterägypten. Die Vorderseite der Palette ist in drei Bildfelder gegliedert. In der oberen Zone wird der Auszug des Königs zu seinen getöteten Feinden geschildert. In der Mitte werden Fabeltiere wiedergegeben, im unteren Feld hat der König  die Gestalt eines Stieres angenommen, der mit den Hörnern gegen eine Stadtmauer anrennt.

Die Rückseite hat zwei Bildfelder: Das Hauptbild stellt den Sieg des oberägyptischen Königs über Unterägypten dar. Der König erschlägt sinnbildlich einen Feind. Sechs Völker Unterägyptens sind gefangen, dargestellt durch sechs Papyrusdolden, die an einem Seil gefesselt durch Horus (den König) geführt werden. Das Nebenbild zeigt zwei besiegte und getötete Gegner, deren Herkunftsorte in Hieroglyphen angegeben sind.  

   

Schminkpalette des Narmer (00-00-02)

Narmers Grab befindet sich in Abydos auf dem Umm el-Qaab. 

Pavian (Wadj-wer), aus der Zeit des Narmer (00-00-03) Foto: Lutz Franke

Menes, sein Sohn, soll der Gründer von Memphis gewesen sein, der neuen Hauptstadt. Sie bildet die Grenze zwischen Ober- und Unterägypten (südlich von Kairo gelegen), an der „Waage der Beiden Länder“, dem Ort, an dem der Nil sich zum Delta weitet.

In Naqada entdeckte man das Grab einer Königin Neith-hotep und vermutet in ihr die Ehefrau des Königs Aha/Menes.  

Als Söhne sind Rechit, Het, Sa-aset und Ima-ib belegt, auch der spätere König Djer war sein Sohn, den er mit einer Nebenfrau hatte.

Aha´s Grab wurde in Abydos auf dem Umm el-Qaab lokalisiert. Ein weiteres Grab in der  Nähe wird einer Königin Berner-Ib zugerechnet, die möglicherweise auch seine Gemahlin war. Ihr Name taucht ebenfalls im Grab der Königin Neith-hotep in Naqada auf.  

Das DAIK (Deutsche Archäologische Institut Kairo) hat unter G. Dreyer und W. Kaiser in den letzten Jahren verstärkt die archaischen Gräber auf dem Umm el-Qaab untersucht und durch einige Funde etwas Licht in das Dunkel der Vorzeit gebracht.

So fand man bei einer Nachuntersuchung des Aha-Grabes (B 10,15,19) , dass es von einer ca. 11 m hohen Mauer umgeben war. Der Grabbezirk hatte eine Länge von 155 m und eine Breite von 50 m. Eine Grabkapelle (Toten-Tempel?) konnte lokalisiert werden und auch die Gräber von 6 Bediensteten des Königs. Das Skelett eines rituell bestatteten Löwen wurde aufgefunden und auch Esel scheint man dem verstorbenen Herrscher für sein Leben im Jenseits beigegeben zu haben.

Alle Gräber der Könige der 1. Dynastie in Abydos sind von zahlreichen Nebengräbern umgeben. Neueste Forschungsergebnisse lassen den Schluss zu, dass es in der 1. Dynastie Opferbegräbnisse gegeben hat. Die königlichen Bediensteten folgten ihrem Herrscher in den Tod und wurden mit ihm bestattet, um ihm auch künftig zu dienen.

 

Grab des Aha in Abydos, Lageplan (01-01-05, nach DAIK)

Wichtig war die Auffindung von Etiketten von Ölkrügen. Diese Elfenbeintäfelchen sind mit Aufschriften versehen, die Jahresereignisse aus der Herrschaft des Königs nennen, deren Deutungen allerdings teilweise noch umstritten sind. 

       

Elfenbeintäfelchen mit dem Serech des Aha (01-01-03, 04)

Eines der ungelösten Rätsel der Ägyptologie ist die Existenz eines weiteren Grabes des Königs Aha in Saqqara, der Nekropole der Hauptstadt Memphis. Es ist das älteste Grab einer Reihe von Mastaba-Bauten aus der Thinitenzeit mit der Nummer 3357.

Emery, Lauer und Stadelmann halten dieses Grab Nr. 3357 in Saqqara für das Grab des Hor Aha.  Andere Ägyptologen wie Petrie, Borchard, Kaiser und Dreyer favorisieren jedoch das oben besprochene Grab Nr. B 10-15-19 in Abydos. Wechselseitig scheint man das jeweils andere Grab für ein so genanntes Kenotaph, ein Scheingrab zu halten.

Die Saqqara-Mastaba misst 41,6 x 15,55 m und die Wände sind nischengegliedert und interpretieren die Fassade eines Königspalastes. Die Grabkammer liegt im Boden und ist wie die anschließenden vier Magazinräume mit einer Holzdecke abgedeckt. Nördlich der Anlage befinden sich nicht nur Stätten für den Totenkult, sondern auch ein Barkengrab für eine 15 m lange Totenbarke. 

 

Saqqara, Grab 3357, das von einigen Ägyptologen Aha zugeordnet wird (01-01-06)

 

Quellen:
Schneider, Th., Lexikon der Pharaonen. Düsseldorf 2002
Dreyer, G., MDAIK 43 u. 46, Kairo 1986/90
Kaiser, W., MDAIK 43, Kairo 1986
Lauer, J.P., Die Königsgräber von Memphis. London 1976
von Beckerath, J., Münchner Ägyptologische Studien (MÄS 46 und 49) Mainz 1997/99

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