update 15.09.2008
Theben (el-Chocha, 10/E)
TT 48, Jmn-m-H#.t gen. cwrr (Amen-em-hat gen. Surer), Obervermögensverwalter
"Obervermögensverwalter",
"Wedelträger zur Rechten", "Vorsteher der Rinder des Amûn, der
Handwerker" waren die Titel des Amenemhat unter Amenhotep
III (18. Dyn).
Surer' s Vater Itj-taui war ebenfalls "Vorsteher der Rinder
des Amûn", seine Mutter Mut-tuj stammt wohl aus dem kgl. Harim,
denn sie trug den Titel "Cheqeret-nesut" (Geschmückte des Königs).
Sein Bruder Setjau war 2. Priester der Neith.
Von Amenemhat sind auch ein Reihe von Statuen bekannt. Topfaufschriften
aus Malqata belegen, dass er zur Zeit des ersten Sedfestes (um das 30. Jahr) von
Amenhotep III im Amt war.
Sein Grab in el-Chocha (10/E,
TT 48) ist nie fertig gestellt worden, gehört aber zu
den beeindruckendsten Anlagen in ganz Theben. Möglicherweise ist Amenemhet in
Ungnade gefallen (Namenstilgung, aber auch Amarna-Vandalismus).
Das Grab befindet sich etwas östlich
von TT 178, unweit der Nordwestecke der Umwallung des Tempels Thutmosis' III;
es handelt sich um eine großartige, dem Ramose-Grab ähnliche Anlage mit
wundervollen Reliefs im besten Stil dieser Periode.
An den offenen Hof mit zahlreichen Grabschächten (heute nicht mehr erkennbar)
schließt sich ein Quersaal mit kannelierten Säulen an.
Dekoration:
1. Eingang, außen: Amenhotep III
mit Nu-Topf, Amenhotep III mit Blumen vor Amûn-Rê, linke Seite zerstört.
Im Durchgang: rechts der Grabherr mit seiner Mutter, Rê anbetend, links der
Grabherr vor Isis, der Grabherr vor Nephthys.
2. Querhalle, links: 2 Register
I. der Grabherr betet an: Geb, Nut,
zerstörte Gottheit,
Osiris und erneut Isis.
II. Der Grabherr mit Priestern, Opferliste,
Metzgern, einige stark zerstörte Szenen.
3. Querhalle, linke Schmalseite: 2 Register mit drei Szenen: alle zeigen
Amenhotep III, opfernd, mit Ka sowie als Kind, wie er von der schlangenköpfigen
Göttin Renenutet beschützt und gesäugt wird.
4. Querhalle, linke Rückwand: der Grabherr, geführt von Fächerträgern,
gefolgt von acht Dienern mit Geschenken für den in einem Kiosk sitzenden König
Amenhotep III.
5. Querhalle, rechts: Der Grabherr, seine Mutter und Opferträger
6. Querhalle, rechte Schmalseite: Wiederholung der Szenen mit Amenhotep
III und seinem Ka.
7. Querhalle, rechte Rückwand: der Grabherr vor seinem König im Kiosk (ähnlich
der linken Rückwand). 5 Register: Statue des Königs mit Teje; noch einmal das
Herrscherpaar; zerstört; der Grabherr?, Vasen und Krüge; Liegen und Schreine,
Abbildungen von zwei Nilpferd-Gottheiten, zwei mal Bes und zwei Löwen.
8. Drei dekorierte Eingänge zur Passage; Wiederholung von Szenen und
Hymnen an Rê.
Der Querhalle schließt sich eine Längshalle mit zwei Reihen von je 10 Papyrusbündelsäulen
an.
In der dritten Halle befinden sich 24 Zeltstangensäulen in vier Reihen mit je
sechs.
Der unfertige vierte Raum weist zwei mal drei Pfeiler auf.
Grabanlage
Eine slooping-passage wurde (noch) nicht aufgefunden, das Grab weist jedoch
mindestens 13 Grabschächte auf, die sich im Hof, der Längshalle und im vierten
Raum befinden. Die meisten davon stammen aus späteren Wiederbenutzungen.
Funde
einige Statuen- und Relieffragmente
Literatur:
Säve-Söderbergh, T., Four Eighteenth Dynasty Tombs, in PTT I, Oxford (1957)
Helck, W., Zur Verwaltung des Mittleren und Neuen Reiches. Leiden,
Köln, 1958
Helck/Otto: LÄ Bd. 1, Sp. 194
Quellen:
Porter & Moss, The Theban Necropolis
Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum
Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996