update 21.05.2012

um 747 - um 716 v. Chr.   Pije

py  

Geburts- oder Eigenname: Pije (py)
Thronname: User-Maat-Rê
(wsr-m#ot-Ro)  
Horus-Name: Sehotep-tauifi
(sHtp-t#wj.fj)  
Nebti-Name: -
(-)
Gold-Name: - (-) 
sonstiger Name: Pianchi

  Pije, User-Maat-Rê (25-03-01)

Vater: Kaschta
Mutter: Patbama ?
Geschwister: Schabaka, Amenirdis I, Pekartror
Ehefrauen: Pekereslo, Tabiri, Abale, Kensa, Neferu-kakaschta
Söhne: Taharka, Schabataka, Chaliut
Töchter: Schepenupet II, Arti, Naparaja, Tekahatamani, Ta-bak-en-Amun

Hauptquelle der Geschichte dieses Königs ist eine Stele aus dem Amun-Tempel von Napata, die dort 1862 aufgefunden wurde. Pije ließ sie in seinem 20. Jahr dort aufstellen, unmittelbar nach der Eroberung ganz Ägyptens.
Häufig wird er auch Pi-anchi genannt, doch man geht jetzt davon aus, dass das Anch-Symbol in seiner Kartusche nur ein Deutzeichen zum meroitischen Wort "Pi" = "anch" = "Leben" darstellt.

Nach dem Tod seines Vaters Kaschta übernahm er ein Reich, dass ganz Nubien vom 4. Katarakt bis Theben umfasste. Seine Schwester Amenirdis I setzte Pije als Gottesgemahlin des Amun von Theben ein, gleichgesetzt mit der amtierenden Gottesgemahlin Schepenupet I. Auf einem Graffito im Wadi Gasus und einer Steingefäßinschrift erscheinen beide gemeinsam.

Der militärischen Vorstoß des Saitenkönigs Tef-nacht in Richtung Süden, unterstützt durch die unterägyptischen Fürsten Osorkon IV, Iupet II, Scheschonq u.a. begegnete Pije zunächst mit der Entsendung seiner Generale Pawerem und Rumersekeni, die die auf dem Nil eine Schlacht gewannen, mehrere Festungen eroberten und auch Herakleopolis und Per-Pega belagerten.
Das reichte Pije nicht: er begab sich selbst nach Norden, eroberte Hermopolis und Herakleopolis, Per-sechem-cheper-Rê, Medum, Itj-taui und schließlich Memphis.
Die Fürsten Iupet II von Leontopolis, Iu-ka-nesch von Sebennytos, Pa-di-set von Athribis und Osorkon IV von Tanis unterwarfen sich dem Kuschiten, ebenso ein weiteres Dutzend lokaler Fürsten.

Nach der Niederschlagung einer Revolte bei Mesed unterwarf sich auch Tef-nacht, blieb jedoch in Sais, während Osorkon IV, Iupet II, Namilt und Paj-ef-tjau-em-aui-Bastet bei Pije vorsprachen und ihm huldigten. Dieser empfing nur Namilt, die anderen waren "unrein" ("Fischesser" und unbeschnitten).
Pije handelte ganz in alter Tradition: er opferte vor Ptah in Memphis und vor Atum in Heliopolis und kehrte mit den empfangenen Tributen nach Napata zurück.

Als Bauherr wirkte Pije nur in Napata, wo er den Tempel des Amun um eine Umfassungsmauer, den Hypostylsaal mit Pylon erweiterte. Teilweise verwendete er Statuen aus dem Tempel von Soleb (Amenhotep III).
Aus Theben existieren zwei Urkunden aus dem 21. und 22. Jahr, Gefäße und Gebrauchsgegenstände, in Dachla eine Schenkungsstele.

Pije wurde in einer Pyramide in der Nekropole von Kurru bestattet. Leider wurde auch diese beraubt, nur Uschebtis und Libationsständer sind erhalten sowie ein goldener Armreif.
In der Nähe seiner Grabpyramide wurden auch seine Lieblingspferde bestattet.

Quellen:
Schneider, Th., Lexikon der Pharaonen. Düsseldorf 2002
von Beckerath, J., Handbuch der Ägyptischen Königsnamen. Mainz 1999


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